Imkerverein Lauf und Umgebung e.V.

Tipps und Tricks


Anflug ohne Landebahn

Es gibt Dinge, die Imker für wichtig halten, obwohl Bienen sie nicht brauchen. Dazu zählt das Flugbrett.

Die gängigen Methoden.
Landehilfen sind beliebt. Kaum einer, der seine Bienen nicht mit mehr oder weniger großen Rampen das Leben zu erleichtern sucht. Für Sammelbienen die schwer beladen nach Hause zurückkehren, wirke das Flugbrett lebensverlängernd heißt es so bei vielen Imkern. Nur so könnten sie bei Seitenwind schnell genug ins warme Volk laufen. Ansonsten verklamme ein gewisser Anteil draußen. Anflugbretter sollen zudem Zugluft im Stock mindern und man könne am Sitz der Bienen Informationen über das Volksinnere ablesen, insbesondere die Schwarmlust.

Der schlaue Imker verzichtet auf Fluglochvorbauten.
Das tun unsere Bienen auch. Unsere Immen bauen keine Veranda oder Einflugröhren vor ihren Stockausgang. Unsere Bienen sind darauf spezialisiert, an senkrechten Bäumen zu landen. Das schaffen sie auch problemlos an kantigen, viereckigen Holzkästen.
Wissenschaftliche Beobachtungen belegen: Bienen landen sicher und verschwinden innerhalb von durchschnittlich nur 1,5 Sekunden im Beuteneingang, unabhängig davon, ob ihnen eine große schräge Landebahn oder nur die vertikale Beutenwand zur Verfügung steht.

Erstaunliches fiel bei diesen Untersuchungen auf. 
War ein Flugbrett vorhanden, nutzten es nur etwa 2 % der Bienen. Der weitaus größere Anteil, knapp 90% landete an der Beutenwand oberhalb des Flugloches. Dort muss die Sammlerin sich nur um 180 Grad drehen und mit der Ladung bergab laufen, um hinter dem Flugloch direkt den kürzesten Weg zu den von oben herabhängenden Waben zu haben. Hinsichtlich Volksstärke und Honigertrag unterscheiden sich die Völker mit großen, kleinen oder ganz ohne Landebahn nicht.

Wer auf das Flugbrett verzichtet, erspart sich Arbeit.
Ein Teil weniger zu streichen, reinigen und reparieren. Oder auch bei Tragen und Verladen stört das Flugbrett nicht.

Künftig mit oder ohne Flugbrett?
Da scheiden sich die Geister ...

 

Drohnen schneiden mit Köpfchen

Wer Drohnenwaben an der richtigen Stelle platziert und regelmäßig auschneidet, kann die Varroamilben um die Hälfte reduzieren. Doch nur richtig angewandt, können Drohnenrahmen ihre Wirkung voll entfalten. Die Wirkung ist enorm. Schon zwei oder drei gut belegte Drohnenrahmen pro Jahr drücken den Milbenbefall zu Saisonende auf etwa die Hälfte. Doch wie funktioniert das Verfahren am besten?

Mit einem oder zwei Rahmen? Im ersten oder zweiten Brutraum? Sollen die Rahmen in oder an das Brutnest oder ganz an den Zargenrand? Stets neu bauen lassen, oder wiederverwenden? Breit gestreut sind die Meinungen über Anzahl, Position und Einsatz der Rahmen und über die Entsorgung der Männergesellschaft. Welch imposante Auswirkung eine ungünstig gewählte Position von Baurahmen haben kann, zeigen belegte Resultate.

Drohnenwaben besser oben. Baurahmen die am Rand der unteren Zarge platziert waren, wurden nicht oder nur schlecht angenommen. Befand sich der Drohnenrahmen hingegen im zweiten Brutraum wurde insgesamt eineinhalbmal mehr Drohnenbrut aufgezogen.

Und noch eine wichtige Erkenntnis: Je mehr Drohnen geschröpft wurden bzw. je weniger unkontrolliert Drohnen schlüpften, umso seltener trat Schwarmstimmung auf und desto geringer war der Varroabefall. Direkt am Brutnest hat der Baurahmen nichts zu suchen. Wer Drohnenbau bei zu geringer Volksstärke erzwingen will, indem er Baurahmen frühzeitig mitten ins Brutnest hängt, handelt kontraproduktiv, denn schwache Völker mischen Arbeiterinnen- und Drohnenbau.

Keine Angst – selbst bei effizienten Schneiden schlüpfen doch immer noch etwa 500 Drohnen pro Volk und sichern so mehr als ausreichend die königliche Partnerfindung.

Drohnenwabe