Imkerverein Lauf und Umgebung e.V.

Die Bedeutung der Biene und ihre Bedrohung


Anton Hofreiter, Grünen-Fraktionsvorsitzender im Bundestag, informiert sich über die Arbeit des Imkervereins Lauf

Gabriele Drechsler, Grünen-Landtagskandidatin im Nürnberger Land, Anton Hofreiter, der Laufer Stadtrat Ahmet Eryazici und Christine Brom, Vorsitzende des Imkervereins (von links), beim Begutachten eines Bienenschaukastens. Foto: Cichon

LAUF (ci) — Anton Hofreiter, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Bundestag, hat das Bienenzentrum auf dem Laufer Kunigundenberg besucht. Dort hat er sich unter anderem mit Mitgliedern des Imkervereins Lauf getroffen, die sich für den Erhalt der Bienen einsetzen.

„Wie es der Biene geht, ist ein guter Indikator wie es einer Landschaft geht“, sagte Hofreiter bei seinem Besuch in Lauf. Aber die Landschaft sei „ausgeräumt“, fügt er hinzu. Oft gebe es in den Städten mehr Blüten als auf dem Land. Besonders problematisch findet er den Einsatz von Herbiziden wie Glyphosat oder Neonicotinoiden. So sorgen etwa Herbizide dafür, dass alle Pflanzen an den Äckern abgetötet werden. Bienen und andere Insekten verlieren so ihre Nahrung, erklärt der studierte Biologe. Neonicotinoide wiederum sind Agrargifte, die den Bienen sogar selbst gefährlich werden können. Sie verkürzen unter anderem die Lebenszeit der männlichen Drohnen.

Deshalb setzt sich Hofreiter für ein Verbot dieser Substanzen ein und eine Reform der Landwirtschaftspolitik ein. Außerdem solle es mehr Strukturvielfalt in der Landschaft geben. „Es kann doch nicht sein, dass für die Biene unter dem Jahr einfach die Zuckerzufuhr abbricht“, wirft der Grünen-Politiker ein.

Ohne Bienen kein Obst

Dass die Tiere immer Nahrung findet, dafür setzt sich auch der Imkerverein Lauf ein, so dessen Vorsitzende Christine Brom. „Dafür ist aber eine intakte Natur notwendig“, sagt sie. Denn wenn die Biene verschwindet, gebe es bestimmte Nahrungsmittel wie Obst einfach nicht mehr. Es müsse ein sogenanntes Bienenweide- Fließband entstehen, erklärt Brom. Das bedeutet, dass das Insekt für die Nahrungssuche jederzeit Pflanzen zur Verfügung stehen. Dazu könne jeder beitragen, so die Imkerin. Denn auch im eigenen Garten oder auf dem Balkon könne man bienenfreundliche Pflanzen aussäen. Dabei gilt, je offener die Blüten sind, desto besser könne das Insekt in das Innere gelangen. Bei einer Führung durch das Bienenzentrum, das 2013 mit vielen Stunden ehrenamtlicher Arbeit der Vereinsmitglieder entstand, zeigte Brom Hofreiter ein Bienenglashaus. Dort kann man „live“ beobachten, wie es in einem Bienenstock zugeht, wie die Drohnen aussehen oder was die Königin macht. Das vermittle zum Beispiel Kindern ein besseres Verständnis für die Insekten, so die Brom weiter.

Interessierte können dort aber auch erfahren, wie das Imkern funktioniert. Der Imkerverein Lauf erfreut sich nach wie vor über Mitgliederzuwachs. Im nächsten Jahr soll auf dem Kunigundenberg noch ein zweites Haus mit einem Schleuderraum entstehen, so Brom.


Copyright (c) 2018 Verlag Nuernberger Presse, Ausgabe 28.06.2018

Quelle: Pegnitz-Zeitung Donnerstag 28. Juni 2018